Bertenöd Kapelle zwischen Stubenberg und Ering

 

„Was für eine fabelhafte Aussicht!“ Wer glaubt, ein spektakuläres Inntalpanorama bieten nur die alpinen Gipfel, der wird spätestens an der Beratender Kapelle eines Besseren belehrt. Nicht selten sprechen die Einheimischen sogar von dem schönsten Ausblick der Welt, wenn sie in andächtiger Ruhe auf einem der kleinen Banker Platz nehmen, die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut und die Landschaft vor ihren Augen genießen: Nach Süden erstrecken sich der grüne Fluss, die Hagenauer Bucht und das Europareservat bis hin zum Höllengebirge, dem Hohen Zinken, Hochkönig, Watzmann, den Chiemgauer Alpen und dem Wilden Kaiser.

Die Kapelle liegt etwas oberhalb von Stubenberg auf einer Anhöhe, umgeben von malerischen Birken- und Eichenwäldchen. Mehrere Bänke und Tische laden ein, innezuhalten und die traumhafte Fernsicht auf sich wirken zu lassen. Egal, ob im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – das Panorama ist zu jeder Jahreszeit atemberaubend. Bertenöd ist ein inspirierender Platz, der bereits seit vielen Jahrhunderten eine besondere Faszination auf die Einheimischen ausübt. Jung und Alt, alle kommen gerne hierher hinaus, und ein jeder verbindet seine eigene sentimentale Geschichte mit diesem Ort.

Sogar ein echter Papst soll schon an dieser Stelle hoch über dem Inn gesessen und sich der schönen Aussicht erfreut haben: Poppo von Brixen, der um das Jahr 1000 im nahe gelegenen Pildenau geboren wurde und 1048 unter dem Namen Damasus II. Oberhaupt der katholischen Kirche wurde. Er saß lediglich 24 Tage auf dem Stuhl Petri, bevor ihn eine schwere Krankheit, vermutlich Malaria, dahinraffte. An ihn erinnert heute die Bertenöder Kapelle, die nicht zuletzt dank einer wunderschönen Damasts-Skulptur des Inntales Bildhauers Dominik Deng als kulturelles Kleinod der Region gilt.

Packen Sie Ihre Wanderstöcke und folgen Sie dem gut ausgeschilderten, circa neun Kilometer langen Rundwanderweg 17, der von Stubenberg über Bertenöd bis zur legendären Zwergerlhöhle von Pildenau führt.