AUSFLUGSTIPP
Stubenberg – Niederbayern
In Stubenberg, einem Dorf im Landkreis Rottal-Inn, nicht weit vom niederbayerischen Bäderdreieck entfernt, drängen sich wenige Häuser um die ehemalige Burg auf dem Hügel. Auf dem Friedhof neben der Kirche liegen die Grabmäler ihrer früheren Besitzer, darunter eine englische Gräfin von Montague. Doch dieses Dorf hat einen anderen Mittelpunkt, für den sich die weiteste Anreise lohnt: das Gasthaus zur Hofmark. Schon von außen wirkt das Anwesen aus dem Jahr 1864 stattlich, in der Wirtsstube gruppieren sich um den noch beheizten Kachelofen Tische und umlaufende Bänke aus der Erbauungszeit, der Holzdielenboden hat eine schöne Patina, am Stammtisch geht es lebhaft zu. Zum Anwesen gehört eine viel besuchte Metzgerei, die Seniorchef Franz Ecker führt. Dementsprechend stehen selbst hergestellte Milzwurst, Leberkäse, Schweinswürstl, gebackener Kalbskopf und Brotzeiten auf der Speisekarte, die Küche wird mit besten Fleischwaren versorgt. Einerseits. Anderseits hat der junge Koch Jörg Ecker die Regie in der Küche übernommen. Der ist weit herumgekommen und hat bei sehr guten Köchen gewirkt, bevor er in der siebten Generation das Wirtshaus von den Eltern übernahm. Er interpretiert typisch niederbayerische Gerichte der Region, woher auch die meisten Zutaten kommen, etwas gegen den Strich, mit Sterneverdächtigem Ergebnis. So entpuppen sich die presssackähnlichen, hauchdünn geschnittenen Scheiben der Vorspeise als Oktopus-Carpaccio, Rote-Beete-Semmelknödel tauchen in braune Buttersoße ein, zum kross gebratenen Saibling mit Vanillesoße reicht Ecker Fingernudeln, die gebratene Maispoularde begleiten Trüffelravioli. Die Weinkarte kann sich sehen lassen, von James in der Wachau über Lotz von der Mosel bis Rehe im Burgenland. Bier gibt es aus der Passau Löwenbrauerei. Da auch die Einheimischen wissen, welches Kleinod sie hier haben, unbedingt reservieren!